Höhenrücken "Wedelbuck" mit Felspartien (ND-07088)
Der Wedelbuck im Stadtbereich von Harburg/Schwaben zieht sich bis zum Schloßbergfels hin und ist meistens mit dichtem Buschbestand besetzt.
Die landschaftsprägenden Felsbildungen am ehemaligen Wörnitzprallhang liegen im Massenkalk des Malm Epsilon bis Zeta und liegt ca. 1 km außerhalb des südöstlichen Kraterrandes.
Der Wedelbuck, an dem eine schöne Aussichtsplattform den Blick auf die Harburg sowie die Stadt Harburg freigibt, ist auch Teil des Main/Donau-Wanderweges. Zwischen dem Felsmassiv, auf dem die Harburg steht und dem "Wedelbuck" besteht ein Zusammenhang. Es ist eine Fortsetzung der Weißjurascholle, die nur im höchsten Teil noch einige Stotzen, dolomitisierte Schwammriff-Felskegel, aufweist. Der nach Osten und Süden gewandte steile Hang, der Teil des Wörnitzdurchbruchs durch den Kraterrand des Nördlinger Rieses darstellt, zeigt als Vegetation den Charakter der typischen Trockenheide, wie sie auch am Rollenberg oder der Katzensteiner Heide vorherrscht. Auch hier muss der Wachholder immer wieder zurück geschnitten werden, um die vom Menschen geschaffene Kulturlandschaft offen zu halten.
Wedelbuck: beschrieben unter Biotop-Nr. 7230-0064 (Kalkfelsen am "Wedelbuck"), mit Kalkmagerrasen
GPS-Ortung: N: 48°46´51"; E: 10°41´35"; Höhe: 435 m ü. NN
Aufgenommen: April 2003
Eigentümer: Stadt Harburg
Schutzstatus: Naturdenkmal- Felsen (ND-07088);
Geotop-Nummer: 779R006
Bewertung des Geotops: Stand: Mai 2020
Bedeutung Allgemein geowissenschaftlich: bedeutend
Regionalgeologisch: lokal bedeutend
Öffentlich: heimatkundlich/touristisch bedeutend
Erhaltungszustand: nicht beeinträchtigt
Geowissenschaftlicher Wert Einstufung*: bedeutend
* mögliche Einstufungen sind: geringwertig, bedeutend, wertvoll, besonders wertvoll
Kurzbeschreibung des Geotops
Die markanten Massenkalk-Felsfreistellungen am Wedelbuck gelten als eines der Wahrzeichen von
Harburg. Sie werden auch als Lausbutt bezeichnet. Schröder & Dehm (1950: 57) fassten den gesamten
Komplex vom Harburger Schlossberg bis zum Wedelbuck als autochthon auf, was aus heutiger Sicht
zumindest für den Schlossberg abgelehnt werden muss. Im untersten Abschnitt der Felswände am
Wedelbuck wurden von Schröder & Dehm (1950) dickbankige Kalksteine der Treuchtlingen-Formation
kartiert. Aufgrund der starken Überprägung des Geländes durch die in den 1950er Jahren erstellten Tunnel-und Brückenbauwerke (Lehnenbrücke), sind diese Abschnitte heutzutage nicht mehr zugänglich.
Vom Gasthof „Grüner Baum“ am Fusse des Wedelbucks steigt ein Spazierweg mit Ruhebänken, von Kastanien gesäumt, in Serpentinen bis zur Höhe der Kalkstotzen - dem Aussichtspunkt "Schöne Aussicht" - empor und weiter zur Harburg. Die Kastanienalle weist auf herrschaftlichen Anspruch hin.
Analyse:
Kalkmagerrasen entstanden durch jahrhundertelange Wanderschäferei
Bedeutung: Der in Serpentinen verlaufend Weg wird wohl schon lange als Spazierweg zum Aussichtspunkt „Schöne Aussicht“ genutzt, Kastanienallee weist auf herrschaftlichen Anspruch hin.
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand: sehr gut
Literaturhinweis:
Landesamt für Umwelt (LfU) Bayern; Kartierung Pösges / Barfeld 2007
Schön,
Kathrin: Historische Kulturlandschaft im Nördlinger Ries -
LfU-Bayern