"Rollenberg", Harburg (Schwaben) ST Hoppingen (ND-06590)
Bei Hoppingen fällt der blick auf den Rollenberg mit seiner flachen Höhe (500 m ü. NN) und den mit Wacholderbüschen bestandenen Hängen. Der Rollenberg liegt zwischen innerem und äußerem Kraterrand in der Megablockzone.
GPS-Ortung: 48° 48′ 15.37" N, 10° 38′ 43.86" E
; Höhe: 497 m ü. NN
Aufgenommen: Juni 2004
Eigentümer: Stadt
Harburg
Schutzstatus: Naturdenkmal -
(ND-06590)
Der Rollenberg liegt
zwischen innerem und äußerem Kraterrand in der Megablockzone. Aufgeschlossen
sind allochthone massige Kalke des Malm delta bis Malm zeta, die teils
brecciiert sind.
Am Rollenberg wurde eine spätbronzezeitliche Wallanlage mit
Opferplatz im Plateaubereich nachgewiesen. Geologisch handelt es sich eine
Scholle, die Teile vergriester Weißjuraschichten aus Schwammalgenkalken aber
auch gebankte, an Ort und Stelle entstandener Schichten des ursprünglichen
Juragebirges, enthält. Nur an zwei Stellen tritt Bunte Breccie (=kleinstückige
Trümmermassen verschiedener Gesteine ohne Schmelzprodukte) an die
Oberfläche.
Die klimatischen Verhältnisse sind durch Niederschlagsarmut, Windreichtum und einer starken Wasserdurchlässigkeit gekennzeichnet. Sie lassen Bedingungen entstehen, die von Natur aus zur Bildung von Halbtrockenrasen und Kalkmagerrasenflächen führen. Die Bodenkrume reicht nicht mehr aus, um Büsche oder Bäume zu tragen. Aber durch die Bewirtschaftung des Menschen (Wald-Weide-Wirtschaft) während der letzten Jahrhunderte wurde der ursprüngliche Buschwald zerstört, viel vom Boden abgetragen, so dass bei beibehaltener Beweidung nach Verschwinden des Waldes eine Trockenrasenflora zurück blieb. Der Übergang von Halbtrockenrasen zu Trockenrasen ist oft fließend. Die dort vorkommenden Pflanzen und ihr Standort stehen selbstverständlich unter strengstem Naturschutz. Die Schmetterlingsfauna ist vor allem im Juli bemerkenswert.
Geschichte: Der
Rollenberg, auf dem nach der Volkssage eine Burg gestanden sein soll, enthält in
seinen noch deutlich erkennbaren Wällen keine mittelalterlichen, sondern nur
vorgeschichtliche Reste aus der La-Tène-Zeit. Auf dem Gipfelplateau finden sich
Reste eines Ringwalls, der an der Ostseite die Innenfläche noch 3 bis 4 Meter
überragt. Die kleine Erhebung an der Ostseite ist ein Platz, an dem Brandopfer
dargebracht wurden. In einer kreisrunden Brandschicht barg man viele Tierknochen
und mehr als sechs Zentner Scherben. Funde haben im Jahre 1914 durch E.
Frickhinger auf der Innenfläche des Hochplateaus ergeben, dass Schwerpunkte in
der Besiedlung des Berges in der Jungsteinzeit, der Bronze-, der Hallstatt- und
der jüngeren Urnenfelderzeit nachzuweisen sind.
Am West- und Nordfuß des
Berges vorbei führt die alte Trasse der Römerstraße, die über die Wörnitz zum
Kastell Munningen (dem Kastell Losodica) und von dort zum Limes zog. In der Nähe
der ehemaligen Ziegelei am nördlichen Ende des Dorfes wurden merowingische
Reihengräber aufgedeckt.
Analyse:
hier bestand in vorgeschichtlicher Zeit Ringwall und
Brandopferplatz, Die Wacholderheide ist entstanden durch jahrhundertelange Wanderschäferei
Bedeutung: häufig genutzt wegen des guten Überblicks über die Umgebung
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand: Fläche mit Waldbäumen an der NW-Seite ist gefährdet, die Heide selbst
durch
Samenanflug
Pflege: durch Entbuschung und Auslichtung, Beweidung
Literaturhinweis:
Sittner, M.: :Naturkundliche Abendwanderung auf dem Rollenberg.DRK Bd. XI,
1996, S.42-44.
Klotz, E.: Rollenberg, Lebensraum Heide im Ries und auf der
Ostalb, DRK Bd. .XII, 1998, S. 77- Kartierung Pösges/Barfeld 2007