Ried- und Kreuterschlaggraben, ST Amerbach (ND-06651)
Grünlandkomplex mit Flachland-Mähwiesen sowie einem der wenigen Vorkommen von Brenndolden-Stromtalwiesen in Bayern.
GPS-Ortung: N:
48°.54'06´; E: 10°40'54''; Höhe: 431m ü.
NN
Aufgenommen: August
2004
Eigentümer:
Schutzstatus: Naturdenkmal - (ND-06651)
FFH-Gebiet: Nummer 7130-37
Der Riedgraben ist ein wertvolles
Pflanzenschutzgebiet im Bereich südlich und südwestlich von Laub. Man versteht
darunter ein Streuwiesengebiet und ehemaliges Flachmoor das bereits vor über
hundert Jahren als "Mekka" der Pflanzenfreunde berühmt war. Albert, Ernst und
Hermann Frickhinger aus der bekannten Nördlinger Apotheker- und Forscherfamilie
erwähnten bereits ab 1848 in ihren Schriften immer wieder die Pflanzenvorkommen
am Riedgraben.
Ein etwa 70 m breiter Auwaldstreifen zeigt 3
Pflanzengesellschaften: Röhricht, basenreiches Flachmoor,
Pfeifengraswiesen.
Ein Märzenbechergebiet liegt in einem etwa 70 m
breiten Auwaldstreifen. Hier trifft man auf Zaunkönig und zahlreiche
Höhlenbrüter. Verschiedene Orchideenarten, Mehlprimeln, Trollblumen und blaue
Schwertlilien finden auf den anmoorigen Böden geeignete Standorte.
Seit 1935 steht das Gebiet als "eine ca. 50
Tagwerk große moorige Wiesenfläche und deren Flora als Naturdenkmal unter
Schutz. Dieser Schutz wurde nach Ablauf der alten Verordnung erneuert. Das
Gebiet kann auf Grund der gegebenen botanischen Verhältnisse in drei
Pflanzengesellschaften eingeteilt werden: Röhrichte (Phragmitetea) im Westen,
Basenreiches Flachmoor (Eriophorion latifolii) in der Mitte und in
Pfeifengraswiesen (Molinion) im Osten.
Im Rahmen der Flurbereinigung wurde
die Grabensohle um 20 – 30 cm abgesenkt um das Gebiet etwas trockener
zu gestalten. Eine Eutrophierung (Anreicherung
von Nährstoffen in langsam fließenden Gewässern) wurde durch
Drainagen erreicht, die aus Abwässern von Amerbacherkreuth stammten. Zur
Bereicherung wurden sieben Kleintümpel mit 15 – 30 m² angelegt.
Typische
Streuwiesenbewohner: Bekassine, Feldschwirl, Rohrammer,
Sumpfrohrsänger.
Analyse: lange Zeit zur Streugewinnung genutzt
Bedeutung: hier Einstreu für Tiere gewonnen, auch heute noch Mekka der Pflanzenfreunde, war
es schon vor 100 Jahren
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand: sehr gut
Pflege: jährlich Einsätze in der Streuwiesenpflege durch Rieser Naturschutzverein (Ende
September)
Literaturhinweis:
Greiner & John (1987): 34 Quellen
Fancelli (2006): 73
ff
Greiner & John (1987): 33 – 44
Greiner (1993):
75 – 78
Schön, Kathrin: Historische
Kulturlandschaft im Nördlinger Ries -
LfU-Bayern