Die Kiefer (Föhre)
Namenserklärung:
"Kiefer" kommt von "Kien", d.h.
harzreiches Holz.
"Föhre,
Forche, Forle" stammen vom
altdeutschen fohra ab.
Die Kiefer kann wie die Fichte zu den Bäumen gezählt werden, die in der Nacheiszeit vor etwa 10.000 Jahren in das Gebiet nördlich der Alpen zurückkehrte. Sie wächst auf sandigen, auch kalktrockenen Böden, wie sie im Bereich des Ostrieses oder auf den Trockenrasen der Wacholderheiden auf der Fränkischen und Schwäbischen Alb vorkommen. Sie reicht mit ihrer Pfahlwurzel in größere Tiefen, um an den Wasserhorizont zu kommen.
Besonderheiten:
Die Rinde der Waldkiefer kann sich feuerrot verfärben. Im Volksmund
wurde sie deshalb auch Feuerbaum genannt. Auch der Name „Fackelbaum“ haben ihren
Ursprung in einer Zeit, in der es noch kein elektrisches Licht gab. Die Räume
von Bauern bis hin zum Rittersaal wurden mit Kienspänen vom
„Kienbaum“ beleuchtet. Das hängt mit dem für die Kiefer
charakteristischem harzreichen Holz zusammen, das als fingerdicker Span
angezündet wurde und als leuchtende, stark rußende Fackel diente. Das Harz
enthält Terpentin, das sowohl als organisches Lösungsmittel wie auch als
Naturheilmittel in vielfältiger Weise eingesetzt wird.
Die Kiefer in der Mythologie:
In Gegenden, wo die Kiefer seit langem stärker verbreitet ist, z. B. Bosnien und Herzegowina, wurde ihr Holz als Abwehr gegen
Zauberei und böse Magie benutzt. Bei den
Griechen heißt die Kiefer Pitys, seitdem die
griechische Sagengestalt Pitys in eine Kiefer
verwandelt wurde.
Die Kiefer als Heilmittel: Traditionell wurde in der Volksheilkunde das Harz aus den Knospen, das sogenannte Terpentinöl, äußerlich bei Hautverletzungen und innerlich zur Inhalation bei Erkrankungen der Luftwege angewandt. Heute dient Kiefernnadelöl zur Herstellung von Einreibungen und Inhalaten sowie ätherischen Ölbädern.
Literaturhinweis:
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW)