Altwasser mit Ruine (ND-06601)

Lage: An der Einmündung des Lech in die Donau, bei Marxheim-Bruck, geht man auf dem Donaudamm entgegen der Fliessrichtung der Donau ca. 500 m, dann erreicht man die durch die Begradigung der Donau entstandenen Altwässer. Am steil aufsteigenden Ufer sind auch die Überreste der ehemaligen Burg (Schloßberg) zu sehen.

GPS-Ortung / Altwasser:      N:48° 44´17"; E: 10° 56´01"; Höhe:393 m ü. NN
GPS-Ortung / Ruine:             N: 48° 44'19"; E:10° 56'03"; Höhe: 431 m ü. NN
Aufgenommen:                       Januar 2004
Eigentümer:                            N. N.
Schutzstatus:                           Naturdenkmal - Gewässer (ND-06601)

Geschichte: Hoch über den Altwässern der Donau befinden sich die Überreste des Ansitzes des ehemals hochadeligen Geschlechts der Grafen von Lechsgemünd-Graisbach; 1248 zerstört und heute nur noch als Burgstall erhalten.
1133 stiftete Graf Heinrich II. von Lechsgemünd das Kloster Kaisheim und um 1240 war es Graf Berthold III. von Lechsgemünd-Graisbach, der zusammen mit seiner Gemahlin Adelheid Kloster Niederschönenfeld gegründet hatte.
Doch dieser Graf Berthold scheint sein Geld nicht immer auf ganz ehrliche Art verdient zu haben. Nach einer Sage nämlich sperrten die Ritter der Veste Lechsgemünd die Donau mit langen Ketten und machten sich so die Schätze zu eigen, die von den Ulmer und Regensburger Kaufherren auf dem Fluss verfrachtet wurden. Aber Gottes Urteil kam über sie und, so wird erzählt, ihre stolze Burg wurde durch Feuer in einen Schutthaufen verwandelt.

Die tatsächlichen geschichtlichen Ereignisse führten zum gleichen Ereignis. Da Berthold durch hohe Zölle den Donauhandel der Regensburger behinderte, zerstörten diese 1248 seinen Stammsitz.
Glaubt man allerdings einer Mär aus der Mitte des 18. Jh., so waren nicht die Domstädter schuld am Untergang der "Oedenburg" in Lechsgemünd. Dort hauste nämlich einst der überaus vermögende Graf Berthold, dessen Hochmut weder Maß noch Ziel kannte. Seine Hunde, so berichtet die Sage weiter, sollen Edelsteine an den Halsbändern getragen haben und die Pferde waren mit goldenen Hufeisen beschlagen. Nicht weniger glänzend sollen Rüstungen, prachtvolle Feste und Turniere gewesen sein. "Man tanzte, trank, spielte, lachte und scherzte. An die Zukunft dachte niemand". Doch eines Tages wurde die Stätte der Üppigkeit von einem Pilger, der vergebens um Nachtlager und Speise gebeten hatte, verflucht: Mitten während des Zechgelages versank die Burg in den Abgrund.

Literaturhinweis: Sponsel, Wilfried; Steger, Hartmut: Vergangene Burgen und Herrensitze, Eine Spurensuche im Blickfeld des Rieses; Satz und Grafik Partner GmbH, Augsburg, 2004