„Mangoldfelsen“ (ND-06564)

Die dolomitisierte Felsformation überragt etwa 12 m die Fläche des Spielplatzes in der Promenade. Als die Stadt im Mittelalter befestigt wurde, ist dieser Teil, auf dem die Burg von Wörth stand, in die Stadtmauer einbezogen worden.

Auswurfmaterial (Impakt)
Treuchtlinger Marmor (Malm Delta)  -  Kimmeridgium
Kalkstein

GPS-Ortung:   N:48°43´16"; E: 010°46´46"; Höhe: 405 m ü. NN
Aufgenommen:   August 2003
Eigentümer:   Stadt Donauwörth
Schutzstatus:    Naturdenkmal (ND-06564 / Geotop-Nummer: 779R012;

Bewertung des Geotops                                       Stand: April 2020
Bedeutung Allgemein geowissenschaftlich:       bedeutend
Regionalgeologisch:                                               lokal bedeutend
Öffentlich:                                                               heimatkundlich/touristisch bedeutend
Erhaltungszustand:                                               nicht beeinträchtigt
Geowissenschaftlicher Wert Einstufung*:         bedeutend
* mögliche Einstufungen sind: geringwertig, bedeutend, wertvoll, besonders wertvoll

Die allochthone Malmscholle befindet sich inmitten der Stadt Donauwörth und wurde als Teilstück einer Mauer integriert. Bis zum Jahre 1301 stand darauf die Burg Mangoldstein, in der Maria von Brabant, Herzogin von Bayern, durch ihren eifersüchtigen Gatten hingerichtet wurde. Heute befindet sich am Felsen die Freilichtbühne der Stadt Donauwöerth, die im Sommer auch regelmäßig bespielt wird.

Im Jahre 1999 ist dieser historisch bedeutsame Ort vom Baum- und Buschbewuchs frei gelegt worden. Es wurden Reste des Turmfundaments der Burg und der Stadtmaueransätze sichtbar.

Auf der Höhe des Felsens steht ein Patriarchenkreuz mit 2 Querbalken. Es soll an den Donauwörther Reliquienschatz erinnern, der heute in einer Seitenkapelle der Kirche „Heilig Kreuz“ aufbewahrt wird. Der „Partikel des Heiligen Kreuzes“ war ein Geschenk des byzantinischen Hofes an den kaiserlichen Gesandten Mangold I.. Dieser Mangold I. stiftete für diese Reliquie auf der Mangoldburg ein kleines Frauenkloster und Papst Leo IX. weihte dieses 1049 zu Ehren des heiligen Kreuzes; Mangold II. verlegte dann dieses Kloster nach außerhalb der Burg.

Mangoldfelsen Promenadenseite

Burg Mangoldstein (Archivaufnahme)

Auf diesem Fels erhob sich einst die Burg zu Wörth um das Jahr 900 erbaut, nach ihm Mangoldstein genannt, anno 1049 von Kaiser Heinrich III. und Papst Leo IX. gleichzeitig besucht, anno 1256 durch die Enthauptung der Herzogin Maria von Brabant in Trauer gehüllt, anno 1300 von den Feinden verwüstet, anno 1308 abgetragen, anno 1818 durch den Abbruch der Stadtmauer auch in ihren Ruinen zerstört.

Bildquelle, historische Darstellung der Burg Mangoldstein:
Unbekannter Künstler, Zeichnung Anfang 19. Jh., nach einem Kupferstich aus: Cölestin Königsdorfer,Geschichte des Klosters zum Heiligen Kreuz in Donauwörth, 1. Bd., Donauwörth 1819

Literaturhinweis:
Landesamt für Umwelt (LfU) Bayern