Bergkegel "Rauhe Birk", ST Ebermergen (ND-06589)
"Rauhe Birk" - Rauhe Burg - östlich von Ebermergen direkt am dortigen Parkplatz der B25 zwischen Donauwörth und Nördlingen.
Der Aufschluss liegt ca. 5 km südöstlich des
Kraterrandes.
GPS-Ortung: N: 48°45'13"; E: 10°43´33"; Höhe: 420 m
ü. NN
Aufgenommen: Mai 2004
Eigentümer: LK Donau-Ries
Schutzstatus: Naturdenkmal - Felsen (ND-06589);
Geotop-Nummer:
779A001
Bewertung des
Geotops: Stand: Mai 2020
Bedeutung Allgemein geowissenschaftlich:
bedeutend
Regionalgeologisch: regional
bedeutend
Öffentlich: Exkursions-, Forschungs- und
Lehrobjekt
Erhaltungszustand: nicht beeinträchtigt
Geologische Raumeinheit: Riesalb
Geowissenschaftlicher Wert
Einstufung*: wertvoll
* mögliche
Einstufungen sind: geringwertig, bedeutend, wertvoll, besonders
wertvoll
Die morphologisch markante Malmscholle (Treuchtlinger Marmor) wurde beim Ries-Impact ausgeworfen. Die Vergriesungserscheinungen sind an mehreren ehemaligen Abbaustellen rund um die Kuppe zu erkennen. Der Aufschluss liegt ca. 5 km südöstlich des Kraterrandes. Die Rauhe Burg besteht aus steil- gestellten, allochthonen Malm- Kalken des Malm delta. Die Scholle ist stark brecciiert und teils auch vergriest. Der Aufschluss ist stark zugewachsen, hierdurch ist der Zugang zum Aufschluss erschwert.
Teilansicht der Aufschlusskante des ehemal. Steinbruchs von Norden her.
Siedlung des Neolithikums sowie Burgstall und Körpergräber des Mittelalters
Mauerreste "Alte Burg"
Kurzbeschreibung des Geotops
Im
Steinbruch "Rauhe Birk" östlich von Ebermengen stehen dickbankige, teils
zerrüttete Kalksteine der Treuchtlingen-Formation ("Malm Delta") des Weißjura in
steil überkippter Lagerung an. Zahlreich finden sich Schwamm-, Brachiopoden- und
Echinodermenreste. Die allochthone Scholle soll bis auf das Niveau der Wörnitz
in die Tiefe reichen. Aufgrund der Abtragung, der die Scholle umgebenden Bunten
Breccie, wurde das Felsmassiv freipräpariert. Es trug einst eine Burg
(Birk=Burg), von der heutzutage nichts mehr zu sehen ist.
Geschichten und Sagen:
Vor Jahren wurde bei der Sprengung im
Steinbruch an der „Birk“ ein in Trümmer gerissener Steinsarg mit dem Skelett
eines Mannes, vermutlich eines Ritters, gefunden. Damit soll sich folgende Sage
verbinden: Das auf dem Fels befindliche Schloss soll eines Tages versunken sein.
Drei Tage danach war das Krähen eines Gockels zu hören. Ein Bauer, der aus dem
Fenster sah, bemerkte einen feurigen Mann, der aus der Richtung der Rauhen Birk
kam. Als der Bauer beim Anblick dieser Erscheinung mit einem Schimpfwort
reagierte, stand der Ritter plötzlich vor ihm. Der Bauer konnte gerade noch
rechtzeitig das Fenster zuschlagen, bevor im „der Geist“ Feuer entgegen
sprühte.
Analyse:
diente wohl vor 1366 als Burg, später Steinbruch
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand: weithin sichtbar, von Burg nur noch sehr wenige Mauerreste
erhalten, Steinbruch noch sehr gut sichtbar
Literaturhinweis:
Sponsel, Wilfried; Steger, Hartmut: Vergangene Burgen und
Herrensitze, Eine Spurensuche im Blickfeld des Rieses; Satz und Grafik Partner
GmbH, Augsburg, 2004.
Landesamt für Umwelt (LfU) Bayern; Kartierung Pösges /
Barfeld 2007
Schön,
Kathrin: Historische Kulturlandschaft im Nördlinger Ries -
LfU-Bayern