Föhrengruppe, OT Gosheim (ND-06597)
Die „Gruppe malerischer Föhren“ steht in einer Region, die gekennzeichnet ist durch sandigen Boden. Sie gehört zu einer Gruppe hochstämmiger Föhrenbestände, die sich nördlich und südlich der Mittel- und Schwalbmühle ausgebreitet haben.
GPS-Ortung: N:
48°50´36´´; E: 010°43´28´´; Höhe: 450 m ü. NN
Aufgenommen: Mai
2003/2007/2018
Eigentümer: ??????
Schutzstatus: Naturdenkmal - Baum
(ND-06597)
Der Brusthöhenumfang (BHU-Wert)
von 3,31 m lässt auf ein
Alter von etwa 175 Jahre schließen. Bei der „Gruppe malerischer Föhren" (Pinus sylvestris
L.) handelte es sich um drei Föhren, die so eng standen, dass man einen
dreistämmigen Baum vermuten konnte. Einer dieser Stämme zweigte sich in zwei
Äste auf, beim anderen teilte sich der Stamm in drei starke Äste. Alle zusammen
bildeten eine halbkugelig ausladende Krone.
Die „Gruppe malerischer
Föhren“ steht in einer Region, die gekennzeichnet ist durch sandigen Boden. Sie
gehört zu einer Gruppe hochstämmiger Föhrenbestände, die sich nördlich und
südlich der Mittel- und Schwalbmühle ausgebreitet haben. Beim Boden handelt es
sich um Flugsandfelder, die sich nach der Kaltzeit der letzten Eiszeit in den
Zeiten der Vegetationslosigkeit bildeten. Der Sand ist während der Warmzeiten
durch die Wörnitz aus dem Keupersandgebiet nördlich des Rieses herangeführt und
durch anhaltende Westwinde in diesem Bereich des östlichen Riesrandes aufgehäuft
worden.
Der Zustand der Baumgrupe war im Jahre 2003 schon als dürftig zu bezeichnen, denn nur noch ein
zweijähriger Nadelbestand wies auf schlechter gewordene Standortbedingungen hin.
Mehrere armstarke Äste waren bereits nadelfrei und abgestorben. Der Schutz war
und ist außerdem durch Fahrsilos und einen geteerten Feldweg in unmittelbarer
Nähe nicht wirklich gewährleistet. Um den Fuß der Föhren hatte sich ein großes
Ameisenvolk (Formica rufa) angesiedelt.
Heute bildet die ehemals malerische Baumgruppe - wenn man den
traurigen Rest noch so bezeichnen will - ein klägliches Bild. Umstände die zum
Tod dieses Naturdenkmals führten, können hier wohl nicht auf natürliche Ursachen
reduziert werden. Leider sind persönliche oder wirtschaftliche Gründe oft
wichtiger als geschützte Kreationen der Natur.
Laut Beschluss der "Unteren
Naturschutzbehörde" am Landratsamt Donauwörth soll der Restbestand der
Baumgruppe weiter als ND geschützt bleiben. Ob es die Sensibilität der
Gesellschaft nachhaltig beeinflussen kann, wird sich zeigen. Als Mahnmal dient
es allemal.
Unten in Bildern die Chronologie einer Zerstörung eines von der Natur geschaffenen, einzigartigem Kunstwerks bis hin zu seinem traurigen Relikt. Es zeigt sehr deutlich die unterschiedliche Ansichten und Akzeptanz zu Natur und der Schutzgesetzgebung.