Felspartie mit "Hüllenloch" (ND-06586)
Lage: Man erreicht dieses Naturdenkmal über die Abfahrt von der B 25 Harburg Süd, dann weiter nach rechts über die Wörrnitzbrücke auf der Staatsstraße 2384 in Richtung Ronheim. Nach dem Bahnübergang der Bahnlinie Donauwörth - Nördlingen führt die Straße an der Wörnitz entlang, die Felspartie "Hüllenloch" erhebt sich rechts neben der Straße gen Himmel.
GPS-Ortung: N:
48°47´32"; E: 10°41´53"; Höhe: 441 m ü. NN
Aufgenommen: März 2005
Eigentümer: Fürstl. Haus Oettingen Wallerstein
Schutzstatus: Naturdenkmal - Felsen
(ND-06586); Geotop-Nummer: 779R003
Bewertung des
Geotops
Stand: Mai 2020
Allgemein
geowissenschaftlich:
sehr
bedeutend
Regionalgeologisch:
regional
bedeutend
Öffentlich: heimatkundlich/touristisch
bedeutend
Erhaltungszustand: nicht
beeinträchtigt
Geowissenschaftlicher Wert
Einstufung*: wertvoll
* mögliche Einstufungen sind:
geringwertig, bedeutend, wertvoll, besonders
wertvoll
Kurzbeschreibung des
Geotops
Diese Jura Felswand am
ehem. Wörnitz-Prallhang in dickbankigen Malm-Delta-Kalken, (Kimmeridge 2)
besteht aus Treuchtlinger Marmor der nach oben in Riffkalk mit kleinen Kuppen
übergeht. An den Felswänden sind zahlreiche Schwammreste ausgewittert. Durch den
ehemaligen Steinbruchbetrieb wurden mehrere Karsthöhlen angeschnitten.
Die
Höhle selbst ist eine steilwandige Karsthöhle, deren Decke eingebrochen ist. Die
Maße dieses Hüllenloches (Herkunft: Hölle), von dem auch mehrere kleine Höhlen
ausgehen: Höhe etwa 6 m, Länge 15 m, Breite etwa 4m.
Der Aufschluss liegt unmittelbar am
südöstlichen Kraterrand. Es handelt sich um ein ca. 400 m langes
Aufschlussprofil aus autochthonen Kalken des Malm delta, die entlang einer ca.
20 m hohen Steilwand vorwiegend als Massenkalke und dick gebankte Kalke
ausgebildet sind. Beim Hüllenloch handelt es sich um eine Karsthöhle innerhalb
des Aufschlussprofils, die begehbar ist und als Aussichtspunkt genutzt werden
kann. Am Hüllenloch stehen annähernd söhlig gelagerte Malmkalke an, die teils
brecciiert sind. Unmittelbar südöstlich des Hüllenlochs ist eine annähernd
senkrecht verlaufende Störung erkennbar, entlang derer die Kalke brecciiert
sind.
Analyse:
wohl schon lange existiert diese Sage, schon lange Ausflugsort
Bedeutung:
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand: gut, heute noch sehr beliebt, Felspartie von weitem sichtbar
Sage
vom Hüllenloch:
Zu Zeiten des Krieges vor vielen, vielen
Jahren, in denen Not und Elend herrschte, soll ein Hirte seine Schafherde in
dieser Höhle verborgen haben. Eines Tages erschien der „Herr der Hölle“ und bot
ihm für die Herde eine Kiste voller Gold. Der Wert des Goldes soll den Wert der
Herde weit überstiegen haben. Noch heute soll der Schafhirte mit seinem großen
schwarzen Hund als Gespenst diesen wertvollen Schatz behüten.
Literaturhinweis:
Landesamt für Umwelt (LfU) Bayern; Kartierung Pösges / Barfeld 2007
Schön,
Kathrin: Historische Kulturlandschaft im Nördlinger Ries -
LfU-Bayern