"4-griffige Eiche" (ND-06554)

GPS-Ortung (WGS84):           48° 50′ 44.84″ N, 10° 39′ 27.28″ E * 48.845788°, 10.65757 °  Höhe: 510 m ü. NN
Aufgenommen: April 2003
Eigentümer: Gmde. Amerdingen
Schutzstatus:     Naturdenkmal - Baum (ND-06554)
 

Dieses ND steht in der Nähe der steinernen Brücke über den Bautenbach, inmitten einer Lindenallee, die im Bereich des Bautenbaches noch vorhanden ist. Nordwärts stehen anschließend Obstbäume, im Norden bei St. Anna-Kapelle sind noch weitere Linden vorhanden, in Richtung „Drei Steine am Rennweg“ ebenfalls weitere vereinzelte Linden und Eichen. Es darf angenommen werden, dass es hier mal eine durchgehende Allee gab.

Gesamtansicht, auffällig die bis an den Stamm reichende Feldbestellung

Stammbereich, erklärt anschaulich die Namensgebung

Bei der Stiel-Eiche (Quercus robur) mit einem Alter von ca. 250 Jahren spricht man von einem mehrstämmigen Exemplar. Drei Stämme sind bis in knapp zwei Meter Höhe miteinander verwachsen. Ein vierter Stämmling, daher der Namen Viergrifflige, oder Viergriffige Eiche, ist am Boden mit den anderen Stämmlingen verwachsen. Dieser löst sich jedoch schon in unter 1 m Höhe komplett vom Reststamm ab. Der Gesamtumfang aller vier Stämme zusammen ergibt einen Brusthöhenumfang (BHU-Wert) von 8,09 m. In einer Höhe von ca. 4 m sind Nistkästen angebracht, die auch besetzt sind. Möglicherweise ist dieser Baum, der in dieser Wuchsform nur noch selten vorhanden ist, aus bewusst gelegten Eicheln gewachsen. Er diente wahrscheinlich der Versorgung der Schweine mit Eicheln.

Vereinzelt sind abgestorbene Äste festzustellen. Die angrenzende Feldbewirtschaftung führt leider bis nahe an den Stamm heran, d.h. die Schutzzone "Kronenbereich Traufbereich" ist nicht eingehalten.

Analyse: möglicherweise aus bewusst gelegten mehreren Eicheln erwachsen, nur noch wenige derartige Bäume sind vorhanden.
Bedeutung: diente wahrscheinlich der Versorgung der Schweine mit Eicheln.
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand: ganz gut
Pflege: Vermeidung der Feldbewirtschaftung bis dicht an den Stamm

Literaturhinweis: 
Schön, Kathrin: Historische Kulturlandschaft im Nördlinger Ries - LfU-Bayern