Ried- und Kreuterschlaggraben (ND-06651)
Drei Naturdenkmäler des Landkreises Donau-Ries finden sich hier: ND-06656 Waldhain beim Riedgraben sowie ND-06657 Riedgebiet beim Riedgraben und Ried- und Kreuterschlaggraben (ND-06651) . Alle drei grenzen direkt aneinander bzw. gehen ineinander als Gebiete über.
Gleichzeitig ist diese Category übergreifend mit dem FFH-Gebiet Pfäfflinger Wiesen und Riedgraben bei Laub siehe Nr. 7130-371 Steckbrief der Natura2000-Gebiete, WDPA ID 555521815.
GPS-Ortung: N:
48°.54'06´; E: 10°40'54''; Höhe: 431m ü.
NN
Aufgenommen: August
2004
Eigentümer: Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried
Schutzstatus: Naturdenkmal - (ND-06651)
FFH-Gebiet: Nummer 7130-371
Die etwa 4 ha große Fläche, die
landwirtschaftlich bedeutungslos, aber aus ökologischer Sicht durchaus wertvoll
und deshalb erhaltenswert ist, wird das "Kreuter Moos" genannt. Es weist mit
stellenweise hoher Vernässung reichen Bestand an Schilf, Mädesüß und
Pfeifengras auf. Das Grundstück entstand im Zuge der 1965 bis 1970
durchgeführten Flurbereinigung Amerbach. Bis zur Flurbereinigung wurde dieses
Grundstück und auch die östlich anliegende Fläche am Riedgraben von sieben
Kreuter Landwirten in Parzellen bewirtschaftet. Eine dieser Parzellen war als
"Rosenkranz Wiesle" bekannt. Dieses Grundstück konnte der Landwirt
kostenlos mähen, der in der Kreuter Kapelle den Rosenkranz- und Pflegedienst
verrichtete.
Nach 30-jähriger Brache wurden
die Pflegemaßnahmen wieder aufgenommen. Entstanden ist dieses Gebiet durch die
hier in dieser Gegend lange betriebene Nutzungsart der Streumahd zur Gewinnung
von Einstreu für
Tiere.
Analyse:
entstand durch lange betriebene Streumahd
Bedeutung:
hier wurde Einstreu für Tiere gewonnen, diese Nutzungsform war einst hier
weit verbreitet
Kulturlandschaftlicher Wert: hoch
Erhaltungszustand:
gut
Pflege: Streuwiesenpflege
und Entbuschung
Seit 1935 steht das Gebiet als moorige Wiesenfläche und deren Flora als Naturdenkmal unter
Schutz. Dieser Schutz wurde nach Ablauf der alten Verordnung erneuert. Das
Gebiet kann auf Grund der gegebenen botanischen Verhältnisse in drei
Pflanzengesellschaften eingeteilt werden: Röhrichte (Phragmitetea) im Westen,
Basenreiches Flachmoor (Eriophorion latifolii) in der Mitte und in
Pfeifengraswiesen (Molinion) im Osten.
Im Rahmen der Flurbereinigung wurde
die Grabensohle um 20 – 30 cm abgesenkt um das Gebiet etwas trockener
zu gestalten. Eine Eutrophierung (Anreicherung
von Nährstoffen in langsam fließenden Gewässern) wurde durch
Drainagen erreicht, die aus Abwässern von Amerbacherkreuth stammten. Zur
Bereicherung wurden sieben Kleintümpel mit 15 – 30 m² angelegt.
Typische
Streuwiesenbewohner: Bekassine, Feldschwirl, Rohrammer,
Sumpfrohrsänger.